Premos – eine Idee setzt sich durch

Vor fast zehn Jahren präsentierte Krone mit seiner Premos 5000 eine mobile Pelletpresse, die heute mehr denn je nachhaltige Lösungen im Bereich der Tierhaltung und der Energieversorgung bietet.

Mittlerweile ist es fast zehn Jahre her, dass Krone den Premos 5000 als weltweit erste mobile Pelletpresse auf der Agritechnica 2015 vorgestellt hat. Die Idee, aus halmgutartigen Stoffen wie etwa Stroh direkt auf dem Feld oder alternativ im stationären Betrieb Strukturpellets herzustellen, wurde damals von der Deutschen Landwirtschafts-Gesellschaft (DLG) verdientermaßen mit einer Gold-Medaille ausgezeichnet. Denn die mit dieser Maschine hergestellten Strukturpellets sind vielseitig einsetzbar - sei es als Futter oder Einstreu für Tiere sowie als Brennstoff.

Das einzigartige Erfolgskonzept

Beim Feldeinsatz wird das von der Pick-up aus dem Schwad aufgenommene Erntegut zu zwei Presswalzen gefördert und dort durch 16 mm große Lochmatrizen in das Walzeninnere gedrückt. Das Besondere dabei: Im Gegensatz zu anderen Verfahren wird beim Premos 5000 auf eine leistungszehrende Vorbehandlung durch Häckseln oder Mahlen verzichtet. Somit ist der Energieaufwand nur halb so hoch. Die beim Pelletieren entstehenden Temperaturen und hohen Drücke reduzieren die Keimbelastung und schließen das Material auf. 

Technisch modifiziert für noch mehr Effizienz und Komfort

In den folgenden Jahren wurde die Pelletpresse fortlaufend modifiziert. So präsentierte Krone auf der „Grünen Woche 2018“ eine Maschine mit größeren Presswalzen und einem neuen Hauptgetriebe. Damit ließ sich der Durchsatz von 3 auf 5 t/h steigern. Für einen noch besseren Fahrkomfort sorgt die inzwischen serienmäßig verbaute Tandemachse. Auf der Agritechnica 2019 stellte Krone einen mit der DLG-Silbermedaille ausgezeichneten Ballenauflöser mit automatischer Garnentfernung vor, der das Handling im stationären Betrieb vereinfacht. Der Ballenauflöser ist bequem aus der Traktorkabine über ein Bedienterminal zu steuern. Die bereits zwei Jahre zuvor erneuerte Soft- und Hardware wurde abermals modernisiert, um die Bedienung der Maschine noch komfortabler zu machen.  

Saugstark, sauber und sicher: Ideal für das Tierwohl

Was zunächst als vielseitige Lösung für die energetische und landwirtschaftliche Nutzung angedacht war – als Brennstoff, Einstreu, Futtermittel und Beschäftigungsmaterial – hat sich in der Praxis vor allem in der Tierhaltung durchgesetzt. Aufgrund ihrer hohen Saugfähigkeit, der hygienischen Eigenschaften und des einfachen Handlings sind Strukturpellets heute eine geschätzte Alternative zu Strohhäcksel.

Dank der enormen Saugfähigkeit – 1 kg Strukturpellets binden bis zu 4 l Wasser – können die Strukturpellets schnell Feuchtigkeit aus tierischen Ausscheidungen binden und durch minimiertes Ausgasen von Ammoniak das Stallklima verbessern. Im Vergleich zu Strohhäcksel wird deutlich weniger Material benötigt, wodurch weniger Mist anfällt und sich Zeitbedarf zum Entmisten verringert. Dass die Einstreu mit Strukturpellets vom Handling her sehr einfach und im Vergleich zu Strohhäcksel zudem staubarm erfolgt, kommt insbesondere bei Pferdehaltern gut an. Infolge der Erhitzung während des Pelletierens sind die Strukturpellets nahezu keimfrei, sodass sie auch bedenkenlos als Beschäftigungsmaterial in der Geflügel- und Schweinehaltung einzusetzen sind. Auch Milchviehhalter nutzen zunehmend Strukturpellets als Einstreumaterial für die Liegeboxen, wo sie eine trockene Matratze ausbilden. Dort können die Kühe bequem und sauber liegen, was den Kuhkomfort und die Euterhygiene fördert. Weitere Informationen und Anwendungsbeispiele sind zu finden unter www.strukturpellets.de.  

Power aus dem Fermenter: Mehr Gas, weniger Mais

Interessant ist aktuell auch die energetische Nutzung von Strukturpellets als Co-Substrat in Biogasanlagen. Im Gegensatz zu herkömmlichem Stroh bilden Strukturpellets im Fermenter keine Schwimmschichten und vermischen sich problemlos mit dem Gärsubstrat. Durch den Aufschluss beim Pelletieren wird die im Stroh enthaltene Energie zudem erheblich schneller für die für Methan bildenden Bakterien verfügbar, wobei das weite C/N-Verhältnis die Prozessstabilität im Fermenter verbessert. So lässt sich die Gasausbeute bei den Strukturpellets gegenüber unbehandeltem Stroh sogar um bis zu 40 % steigern. Dabei kann 1 t Strukturpellets gut 2 t Maissilage ersetzen und so die Konkurrenz um Biomasse für Nahrungsmittel auf der einen und für Energie auf der anderen Seite deutlich entschärfen.  

Quelle: KRONE